Balance
Nach unzähligen Gesprächen habe ich mittlerweile ein Bild vor Augen warum diese Beziehung kaputt gegangen ist, warum sie scheitern musste.
Wenn man sich die Psyche, die Emotionalität, die Belastbarkeit als eine Art Mobilee vorstellt. Fein austarierte Gewichtung der Be und Entlastungen wie z.b. Kinder die man aushalten muss, und natürlich auch Freiräume die man sich schafft durch Ganztag, Berufswahl oder Tagesorganisation. So schafft man es intuitiv die Emotionen, die Psyche in ein Gleichgewicht zu bringen so wie hier bei dem Mobilee:
Wenn man jetzt einen Partner bekommt der bei einem Einzieht, und man das Gefühl hat sich für denjenigen verstellen zu müssen, glaubt jemand sein zu müssen der man nicht ist, dann wird der Partner statt einer Ent- zu einer Belastung. Die Belastung wird so groß das das Mobilee aus dem Gleichgewicht kommt.
Ich vermute das das Ungleichgewicht so gravierend war das ich das erste mal nach 8 Wochen wieder ausziehen musste. Und auch beim 2ten Versuch waren es nur Monate bis das Ungleichgewicht überhand genommen hat und die Beziehung kaputt war.
Ich habe immer so etwas scherzhaft gesagt das sie ihr Leben sehr "bequem" organisiert hat. Aber ich glaube mittlerweile das das eine bewusste Entscheidung war. Insgeheim wusste sie um ihre Schwächen, vielleicht eben auch nur intuitiv, und hat das Leben darum herum organisiert.
Es wurde durch Vermeidungsstrategieen ein Gleichgewicht geschaffen, das natürlich sehr fragil und störanfällig war und ist.
Natürlich ist das entfernen des Partners ein vordergründig sehr einfaches Mittel das Gleichgewicht wieder herzustellen. Ich habe nur meine Zweifel das das dauerhaft funktioniert. Die Kinder werden größer, fordernder, und durch die Pubertät sicherlich emotional deutlich belastender. Die kann man nur nicht einfach entfernen wie man mich entfernt hat.
Ich denke ursächlich für das empfinden des Partners als Belastung war hier eben die Fehlwahrnehmung das man jemand anders meint sein zu müssen, die ganze Familie anpassen zu müssen an den Partner. Anstatt zu akzeptieren das ich es mir ja so ausgesucht habe, und das ich es so gewollt habe, und das ich schon sagen werde wenn ich Veränderung wünsche.
Ich wünsche ihr Glück.