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Routing bei absenken der Regelgeschwindigkeit

Posted Fri 24 Feb 2023 01:38:30 PM CET Florian Lohoff
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Es gibt ja so die Idee das in Deutschland die Regelgeschwindigkeit absenken könnte. D.h. durch einen einfachen Trick in der StVO einfach 30km/h statt 50km/h hinter dem Ortsschild anordnet. Das ganze geht natürlich im ersten Schritt komplett ohne neue Beschilderung.

Hört sich in der Theorie total super an um der "Vision Zero" näher zu kommen, nur was heisst das für das Routing/Navigation.

Der erste Punkt ist das ja schon alles was es an Wohngebieten gibt heute schon mit einer Zone 30 oder dem Verkehrsberuhigten Bereich mit Zeichen 325 versorgt ist. D.h. aktuell sind nur noch die höherwertigen Straßen, Arterien oder Magistralen überhaupt noch schneller zu befahren.

Aber was passiert wenn wir das ändern?

Naja - Das kann eigentlich jeder zuhause ausprobieren und mal z.b. mit OSMAnd von "Schnellste Route" auf "Kürzeste route" umstellen.

Denn wenn alle Straßen "gleich schnell" sind dann zählt nicht mehr die Geschwindigkeit sondern nur noch die Distanz. Mit der Folge kommt es dann dazu das das routing sich weiträumig verändert. Auch bisher für das Routing uninteressante Wohngebiete sind mitunter jetzt kürzer und damit schneller. D.h. der Verkehr wird sich von den Magistralen in die Wohngebiete verlagern.

Um das zu demonstrieren hab ich einen "Live routenvergleich" gebaut der mit dem jeweilig identischen Datensatz arbeitet, jedoch die Regelgeschwindigkeit von 50 absenkt.

Hier ein erstes Ergebnis. Route vorher ist "grün". Router hinterher ist "rot".

Wie kommt es jetzt zu dieser Routingänderung?

Der Nordring ist mit Tempo 70 Beschildert. D.h. hier würden die Geschwindigkeiten weiter gelten. Dadurch gewinnt der natürlich deutlich an Priorität und zieht noch mehr Verkehr an. Die Arterien wie Marienfelder Straße innerhalb des Rings, oder die Bismarckstraße verlieren an Bedeutung.

Der nächste Versuch ist den Nordring auch auf Tempo 30 abzusenken.